Einsamkeit überwinden, Freunde findenEin Referat von Juni 2006 in der Gruppe I. Referat zum Download
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Einsame Person (E.) |
Kontaktfreudige Person (K.) |
Gedanken vor der Reise (wie wird es sein)? |
Bestimmt bleibe
ich die ganze Reise alleine, lerne
niemanden kennen. Wenn die Leute sehen,
wie komisch ich bin, werden sie mich
ablehnen. Hoffentlich findet sich ein
netter Mensch, der mich trotzdem erträgt. |
Die Reise wird bestimmt aufregend und ich lerne viele neue Orte und Menschen kennen. |
Was denkt sie über sich?
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Ich bin nicht
liebenswert, nicht interessant. |
Ich bin liebenswert. |
Was denkt sie über andere? |
Andere sind
je oberflächlig, ich mag sie je
nicht besonders. |
Es gibt interessante
Menschen. |
Verhalten vor dem Bus |
Sagt kurz Guten Tag und steigt schweigend und schnell ein. |
Begrüßt die anderen Reisenden, erzählt, wie gespannt sie ist, zeigt ihre Freude, bittet um Hilfe beim Verstauen von Gepäck. |
Wo setzt sie sich hin?
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Möglichst hinten, wo noch keiner sitzt, am liebsten mit Abstand zu anderen. |
Sucht nach einem sympatischen Menschen, der ihren Blick erwidert und setzt sich daneben. |
Was macht sie während der Reise?
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Guckt andere nicht an, auch nicht ihre Sitznachbarin, sondern liest oder guckt aus dem Fenster. Fängt kein Gespräch an. Gibt nur kurze Antworten. |
Unterhält sich mit dem Sitznachbar. |
Körpersprache, Mimik |
Kein Blickkontakt, starre Mimik, angespannte, abgewandte Haltung |
Blickkontakt, Lächeln, aufrechte Haltung, lockere Sitzposition, Beine, Arme entspannt |
Sprechverhalten?
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Schweigt, |
Sucht nach Gemeinsamkeiten, |
Überzeugungen und Anforderungen an sich selbst | Wenn ich zeige,
wie ich bin, werden mich die Leute
ablehnen. Es wäre furchtbar, abgelehnt zu werden. Wenn mich Leute ablehnen, heißt es, dass ich ein ablehnenswerter Mensch bin. Wenn ich jemanden anspreche, muss ich ein Interessanter Gesprächspartner sein, darf nicht unsicher wirken, darf keine Fehler machen. |
Ich muss nicht
jedem gefallen. Ich muss nicht perfekt sein. Wenn mich jemand nicht mag, dann passt es einfach gerade nicht für ihn. Ich bin trotzdem liebenswert. |
Gefühle | Verbitterung, Angst, Unsicherheit, Einsamkeit | Vertrauen, Selbstsicherheit, Freude, positive Gespannheit auf Neues |
Vielleicht ist es deutlich geworden, dass sowohl bei E. als auch bei K. am Anfang die Gedanken waren. Die Gedanken führten zu Gefühlen und diese wiederum zum entsprechenden Verhalten.
Teufelskreis der einsamen Person E.
Positiver Kreis der kontaktfreudigen Person K.
Wichtig:
Die
Empfänglichkeit für Einsamkeit
entsteht durch bestimmte negative Einstellungen
und Sichtweisen.
Charakteristische
Einstellungen einsamer Menschen |
Charakteristische Einstellungen kontaktfreudiger Menschen |
Selbstablehnung "Ich bin nicht liebenswert und werde es beweisen." |
Selbstachtung "Ich bin in Ordnung, so wie ich bin." |
Angst vor Ablehnung
durch andere "Der andere darf meine Minderwertigkeit nicht entdecken." |
Offenheit,
Kontakte zu knüpfen "Manche werden mich mögen, manche nicht und das ist OK so." |
Ärger über
andere, Kritik, Zynismus "Der andere ist nicht in Ordnung, deshalb will ich ihn nicht kennen lernen." |
Bereitschaft,
andere mit ihren Schwächen
anzunehmen "Andere sind in Ordnung." |
„Wer mit sich selbst klarkommt,
findet auch Freunde“.
Die Isolierung
und Abgesondertheit von anderen hat ihre
Ursache in der persönlichen Einstellung
des einzelnen zu sich selbst.
Ohne Kontakt und Achtung vor der eigenen Person ist kein langfristiger und intensiver Kontakt zu anderen Menschen möglich.
Ändern Sie die Einstellung „Wenn ich nur ein paar Menschen finde, die mich mögen, werde ich glücklich sein“. Andere können dazu beitragen, dass wir uns bereichert fühlen, aber wirkliche Stärke finden wir nur in uns selbst.
Grundsätzliches
Vorgehen, um Kontakte zu knüpfen:
1.
sich an Orte begeben,
wo Menschen zu treffen sind
2. Chancen erhöhen, angesprochen
zu werden
3. Selbst aktiv werden, auf andere zugehen
4. im Gespräch nach Gemeinsamkeiten
suchen
Auf dem Weg zwischen Fernseher und Kühlschrank trifft man selten interessante Menschen. Bevor Sie eine Einladung ablehnen sagen Sie sich: Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte die Chance meines Lebens sein. Und wenn in puncto Angebote traurige Leere herrscht, werden Sie selbst initiativ: Fitness, Selbsthilfegruppen, Tanz, Internet,...
Wo sind Menschen zu finden? Ein Paar Beispiele zu Anregung:
Es gibt keine fremden Menschen, sondern nur Menschen, die Du noch nicht kennst.
Das
Buch "Einsamkeit
überwinden" der
verrät uns, was wir
gegen Einsamkeit tun können.
Die erfahrene Psychotherapeutin zeigt in diesem Ratgeber, woher Gefühle
der Einsamkeit und der inneren Leere kommen, warum wir uns auch unter Menschen
einsam fühlen können, weshalb eine positive Selbstachtung so wichtig
ist, wie wir alleine und dennoch ausgefüllt und zufrieden leben können,
wie wir Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen können, wie wir uns anderen
Menschen gegenüber öffnen können, wie wir ein Gefühl der
Verbundenheit mit anderen Menschen erfahren.
Unser
Lieblingsbuch zum Thema Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen ist
das Buch von
Rolf Merkle "So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen" .
Der Autor zeigt aus der kognitiv-verhaltenstherapeutischen
Sicht die Möglichkeiten auf, wie man sein Selbstwertgefüghl aufbauen
kann:
wie man den inneren Kritiker zum Schweigen bringen
kann, dass man das Selbstvertrauen unabhängig
von der Vergangenheit stärken kann,
wie man Hemmungen und Minderwertigkeitsgefühle überwinden kann, wie
man mehr Selbstvertrauen und innere Stärke
gewinnt, wie man weniger verletzlich auf Kritik und Ablehnung reagieren kann,
wie man sich selbst mehr annehmen und sich mehr Freund als Feind sein kann. Seine
Tipps sind sehr praxisbezogen.
Und zum Schluß noch zwei Standartwerke für alle schüchterne, einsame, kontaktarme und sozialängstliche Personen. Das Buch von Doris Wolf und Alan Garner "Nur Mut zum ersten Schritt" . Dieses Ratgeber ist in drei Teile gegliedert. Im Teil I werden Fragen beantwortet wie: Warum sind manche Menschen kontaktfreudig, während andere vor jedem neuen Kontakt Angst haben und ihn meiden? Welche Rolle spielt die Körpersprache bei der Kontaktaufnahme? Wie wirken sich negative Einstellungen zu sich selbst auf das Kontaktverhalten aus? In Teil II wird anhand vieler Übungen vermittelt, wie man sein Selbstvertrauen aufbauen, angstauslösende Einstellungen überwinden und seine Körpersprache wirkungsvoll einsetzen kann. Teil III befaßt sich mit den konkreten Strategien der Gesprächsführung. Der Leser lernt, wie er ein Gespräch anknüpfen und durch geschicktes Fragen intensivieren kann. Anhand zahlreicher Übungsaufgaben kann er die vorgestellten Gesprächstechniken aktiv erproben und Schritt für Schritt das Kontaktverhalten verbessern.